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08.08.2023 | Online Marketing, SEO

ChatGPT & SEO: Automatisierung für Content-Optimierung?

ChatGPT & SEO: Automatisierung für Content-Optimierung?

ChatGPT ist derzeit der Inbegriff für Automatisierungsprozesse im Bereich der Sprachverarbeitung: Der Bot von Open AI, dessen Abkürzung für „Generative Pre-Trained Transformer“ steht, erstellt im Handumdrehen umfassende Texte zu Fragen oder Anweisungen, die man in das Suchfeld einträgt. Dabei können neben der Textsorte auch der Umfang etc. angegeben werden, um – je nach Bedarf – das passende Resultat zu erhalten. Die KI nutzt dabei antrainierte sprachliche und grammatikalische Strukturen sowie einen riesigen Pool an Daten und Informationen – so entstehen sinnvolle und sprachlich richtige Texte, die auf den ersten Blick gute Textarbeit liefern.

Heißt das nun, dass in puncto SEO endlich ein großer Kostenfaktor eingespart werden kann, indem man die Website-Texte einfach von der Künstlichen Intelligenz in einem Bruchteil von Sekunden erstellen lässt? Schön wär’s. Denn wie alles im Leben hat auch der Einsatz von ChatGPT einen Haken: Den Google-Algorithmus.

Inwiefern Ihnen dieser bei der Arbeit mit den neuen Technologien zum Verhängnis werden kann, welche Chancen die KI im Bereich der SEO bietet und worauf Sie sonst noch achten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Googles Historie kennt nicht nur einen Suchalgorithmus: Bei dem Versuch, seinen Usern die passendsten und qualitativ besten Ergebnisse zu präsentieren, wurden in den vergangenen Jahren eine Reihe von Algorithmen lanciert. Ob PageRank, Panda, Penguin oder Hummingbird – sie alle sollen sog. Black Hat SEO vorbeugen bzw. entsprechende Maßnahmen, die zu einem besseren Ranking führen können, enttarnen und zugleich optimale Suchergebnisse für eine perfekte User Experience liefern.

Laut Googles Spamrichtlinien wird in diesem Kontext bereits das „Zusammenfügen oder Kombinieren von Inhalten aus verschiedenen Webseiten ohne ausreichenden Mehrwert“[1] abgewertet – dabei ist gerade das die Stärke des AI-Sprachmodells. Und auch wenn es zu Beginn noch Möglichkeiten gab, die Suchmaschinen-Crawler zu überlisten: Mittlerweile können KI-Texte mittels spezieller Tools identifiziert werden. Einer dieser Detektoren stammt sogar von den Urhebern von ChatGPT selbst (OpenAI API), um die Autorenschaft der verwendeten Textbausteine aufzudecken und so Plagiaten vorzubeugen.

Da die Textgenerierung mittels KI-Tools aber kaum noch aufzuhalten ist, hat auch Google 2023 einen Leitfaden zu KI-generierten Inhalten herausgegeben. Das Credo: „Hochwertige Inhalte belohnen, egal wie sie produziert werden“ [2]. Was simpel klingt, hat durchaus seine Tücken:

Um den Ansprüchen der Suchmaschine gerecht zu werden, hat Google die sog. EEAT-Kriterien aufgestellt. Das Akronym steht für die Qualitätsmerkmale Experience (Erfahrung), Expertise, Authoritativeness (Autorität/Ansehen) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit). Damit Ihre Website-Texte also als hochwertiger Content verbucht werden, müssen Texter*innen mindestens alle in diesem Kriterienkatalog gelisteten Anforderungen erfüllen. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf der Qualität der Texte sowie auf ihrem Mehrwert für die interessierte Leserschaft.

Mensch vs. Maschine

Doch nicht nur Suchmaschinen-Bots suchen nach informativen, lesenswerten Texten, sondern vor allem auch Ihre Besucher*innen und Kaufinteressent*innen. Als Unternehmer*in legen Sie Wert auf qualitativ hochwertige Waren und Dienstleistungen – dementsprechend sollten Sie diese auch durch Texte vermarkten, die diesem Anspruch ebenfalls in vollem Maße gerecht werden.

Grundsätzlich ist ChatGPT – Stand jetzt – nicht speziell für Online-Marketing konzipiert, sondern richtet sich mit seinen vielfältigen Möglichkeiten und den Rückgriff auf eine immens große Datenbank an ein breites Publikum ohne fachspezifische Ausrichtung. Der Generator ist ein hilfreiches Werkzeug, wenn es beispielsweise darum geht, Informationen zusammenzutragen, als Programmierhilfe zu fungieren, Metadaten umzuschreiben etc.

Das Programm wirkt mit seinen spannenden Anwendungsoptionen auf Laien viel entwickelter und reifer, als es bislang tatsächlich ist. Letztlich muss man sich im Umgang mit ChatGPT immer vergegenwärtigen, dass die Entwicklung der KI noch in den Kinderschuhen steckt – und trotz seiner zahlreichen Anwendungsfelder auch „Kinderkrankheiten“ aufweist, die man für einen gewinnbringenden Einsatz kennen und geschickt kompensieren muss.

So desillusionierend es klingt: ChatGPT kreiert keine neuen Ideen oder bietet innovative Ausblicke auf denkbare Trends. Denn der Textgenerator bedient sich lediglich aus einem Pool an vorhandenen Texten und konzipiert, orientiert an konventionellen Textmustern, Inhalte, die Ihrer Leserschaft kaum neuen Input liefern.

Je nach dem, was sie Ihrer Kundschaft bieten möchten, sollten Sie sich also gut überlegen, ob diese Inhalte reichen, um Interessenten auf Ihre Website zu locken und sie dort mit den nötigen Produktinformationen und Kaufanreizen von Ihrem Angebot zu überzeugen oder an welchen Stellen Sie ggf. noch fundierter modifizieren müssen.

Faktor Zeit vs. Qualität

Stumpfe Textcover führen schnell dazu, dass die Suchmaschinen-Bots diese in ihrem Ranking abwerten und unter Umständen sogar abstrafen – vor diesem Hintergrund ist es ziemlich gewagt, sich bei der Texterstellung rein auf den KI-basierten automatischen Texter zu verlassen und seinen guten Ruf sowohl bei Google als auch bei den Kund*innen durch sog. Near Duplicate Content leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Obwohl KI-generierter Content nicht generell als Spam gilt, bietet er Ihren Kund*innen doch oftmals wenig Mehrwert. Außerdem sind die angegebenen Quellen zum Teil nicht korrekt – eine nachträglich angelegte  Bibliografie kann ziemlich zeitfressend werden.

Doch wie so oft kommt es auch beim Umgang mit ChatGPT auf das richtige Maß und einen reflektierten Umgang mit dem Texter-Tool an: Nutzen Sie den Textgenerator beispielsweise als Inspirationsquelle für ein erstes Brainstorming, holen Sie sich Ideen für Headlines und lassen Sie die Künstliche Intelligenz die Keyword-Recherche übernehmen oder Ihre FAQs ergänzen. Auf diesem Weg sparen Sie an entscheidenden Stellen wertvolle Zeit, ohne alles aus der Hand zu geben.

Butter bei die Fische: Wie gut sind die KI-Texte?

Kurze Info-Texte und Stichwortrecherchen können Sie oft problemlos über das Tool generieren lassen. Allerdings sollten Sie über die nötige fachliche Expertise verfügen, um die angegebenen Informationen und übernommenen Fachbegriffe entsprechend auf die richtige Verwendung im Kontext prüfen zu können.

Die KI-Texte sind insgesamt gut lesbar, meist sprachlich und grammatikalisch korrekt, jedoch in ihren Formulierungen oft recht einfach und schlicht. Auch abwechslungsreiche Satzanfänge und -übergänge sind nicht unbedingt im Generator angelegt. Zum Teil kommt es vor, dass Texte missverständlich sind oder sich inhaltlich im Kreis drehen – ein Lektorat, das vor allem auch die textuelle Stringenz prüft, halten wir für unerlässlich.

Und: Besonders bei längeren Texten läuft man mit ChatGPT oft Gefahr, dass gleiche Inhalte in anderen Formulierungen wiederholt werden. Auch eine emotionale, originelle und v.a. zielgruppenspezifische Ansprache gelingt der KI mangels Empathiefähigkeit kaum.

Fazit

SEO-Tools wie SEO Writing Assistent oder SEO Content Template können neben ChatGPT eine wertvolle Ergänzung sein, wenn es darum geht, beispielsweise Textstrukturen zu entwerfen und Keyword-Listen zu erstellen. Allerdings halten wir es u. a. im Hinblick auf Ihr Google-Ranking für gefährlich, sich gänzlich auf maschinell erstellte Texte oder vergleichbare Technologien zu verlassen.

Achten Sie bei der Arbeit mit KI-Texten darauf, dass Sie die Texte sowohl stilistisch als auch sprachlich und inhaltlich überarbeiten und – mit besonderem Fokus auf Ihre Zielgruppe – optimieren. Oder überlassen Sie das Ganze dem Profi.

So erhalten Sie einen leserfreundlichen, ansprechenden Content mit unverkennbarem Mehrwert – für ein effektives, personalisiertes Kundenerlebnis on point.

[1] vgl. https://developers.google.com/search/docs/essentials/spam-policies?hl=de
[2] https://developers.google.com/search/blog/2023/02/google-search-and-ai-content?hl=de

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