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Was bedeutet eigentlich
Loss Leader (vgl. auch Lockangebot)
Loss-Leader-Strategie im Marketing: Verluste, die sich lohnen
Der Begriff „Loss Leader“ (engl. Lockvogelangebot) bezeichnet eine Verkaufsstrategie, bei der ein Produkt oder eine Dienstleistung absichtlich unter dem Einkaufspreis oder zu einem extrem niedrigen Preis verkauft wird, um Kund*innen in ein Geschäft oder auf eine Website zu locken. Das Unternehmen nimmt dabei bewusst Verluste auf dieses spezifische Produkt in Kauf, um langfristig Gewinne durch den Verkauf anderer Produkte oder Dienstleistungen zu erzielen. Diese Taktik wird oft im Einzelhandel, aber auch im E-Commerce und bei digitalen Abonnement-Modellen angewandt.
Das Prinzip des Loss Leaders basiert auf der Annahme, dass Kund*innen, die durch das günstige Angebot angelockt werden, nicht nur den preisreduzierten Artikel kaufen, sondern auch weitere, nicht rabattierte Produkte mit höherer Marge erwerben. Diese Strategie ist eine der ältesten und effektivsten im Marketing, um sowohl die Kundenfrequenz als auch den Umsatz zu steigern.
Wie funktioniert die Loss-Leader-Strategie?
Die Loss-Leader-Strategie zielt darauf ab, Kund*innen durch einen unwiderstehlich niedrigen Preis anzulocken. Das Produkt, das als „Verlustführer“ dient, ist in der Regel ein stark nachgefragter oder leicht zugänglicher Artikel, der die Aufmerksamkeit der Kaufinteressent*innen auf sich zieht. Oft handelt es sich dabei um Grundbedürfnisse oder Verbrauchsgüter, die in großen Mengen verkauft werden, wie beispielsweise Lebensmittel, Elektronikartikel oder Hygieneprodukte.
Der Hauptvorteil für das Unternehmen liegt darin, dass es mit dem günstigen Produkt Kund*innen anzieht, die dann nicht nur das stark rabattierte Produkt, sondern auch andere Produkte, die regulär bepreist sind, erwerben. Im Idealfall werden die Verluste, die durch den Loss Leader entstehen, durch die höheren Gewinne aus den Zusatzverkäufen mehr als kompensiert.
Einsatzbereiche der Loss-Leader-Strategie
Die Loss-Leader-Strategie kann in verschiedenen Branchen und Geschäftsmodellen effektiv eingesetzt werden. Hier sind einige typische Einsatzbereiche:
- Einzelhandel
Im Einzelhandel ist die Loss-Leader-Strategie weit verbreitet. Supermärkte und Discounter nutzen häufig stark reduzierte Preise für Grundnahrungsmittel oder Haushaltswaren, um Kund*innen in die Filiale zu locken. Ein klassisches Beispiel ist der Verkauf von Milch oder Brot unter dem Marktpreis. Während die Kund*innen für diese günstigen Produkte kommen, kaufen sie oft auch höherpreisige Artikel wie Fleisch, Getränke oder Non-Food-Artikel, bei denen die Margen höher sind. - eCommerce
Im Online-Handel wird die Loss-Leader-Strategie häufig in Form von Einführungsangeboten für Neukund*innen oder bei speziellen Rabattaktionen angewendet. Eine beliebte Methode ist das Angebot von kostenlosen oder stark vergünstigten Produkten in Verbindung mit einer Bedingung, etwa einem Mindestbestellwert oder dem Kauf weiterer Artikel. Ein weiteres Beispiel ist das Anbieten von kostenlosen Probeläufen oder Abonnements zu stark reduzierten Preisen für einen begrenzten Zeitraum, um Neukund*innen zu gewinnen. - Technologie- und Softwarebranche
Auch in der Technologiebranche wird die Loss-Leader-Strategie häufig verwendet. Unternehmen bieten kostenlose oder sehr günstige Hardware an, um Kund*innen an das eigentliche Geschäft, beispielsweise durch Software- oder Lizenzverkäufe, zu binden. Ein bekanntes Beispiel sind Druckerhersteller, die ihre Geräte oft zu einem sehr niedrigen Preis anbieten, während der Hauptgewinn über den Verkauf von Tintenpatronen oder Tonern erzielt wird. - Abonnement-Modelle und digitale Dienste
Auch viele digitale Dienste und Abonnement-Modelle setzen auf die Loss-Leader-Strategie, indem sie kostenlose oder stark vergünstigte Testversionen anbieten, um Nutzer*innen zur Registrierung zu bewegen. Plattformen wie Streaming-Dienste, Online-Zeitungen oder Software-as-a-Service (SaaS) locken Kund*innen mit kostenlosen Probezeiträumen, die später in kostenpflichtige Abonnements übergehen.
Psychologische Aspekte der Loss-Leader-Strategie
Die Loss-Leader-Strategie ist nicht nur ein rationaler Marketingansatz, sondern bedient sich auch wichtiger psychologischer Mechanismen, die das Kaufverhalten der Kund*innen unterbewusst beeinflussen:
- Anker-Effekt
Der stark reduzierte Preis des Loss Leaders fungiert oft als psychologischer Anker, an dem die Kund*innen den Wert der anderen Produkte im Geschäft messen. Die stark vergünstigten Produkte wirken als Vergleichsbasis, durch die die regulär bepreisten Artikel im Vergleich fairer und attraktiver erscheinen. - Verlustaversion
Menschen empfinden Verluste als besonders unangenehm. Der Gedanke, ein besonders günstiges Angebot zu verpassen, kann Kund*innen dazu motivieren, schnell zuzugreifen. Der Verlustführer erzeugt oft eine künstliche Verknappung oder zeitliche Begrenzung, um den Druck auf den Kund*innen zu erhöhen und so einen schnelleren Kaufabschluss zu erzielen. - Reziprozität
Wenn ein Unternehmen ein scheinbar sehr großzügiges Angebot macht, fühlen sich viele Kund*innen dazu verpflichtet, etwas zurückzugeben, indem sie zusätzliche Produkte kaufen. Diese Art der Dankbarkeit oder Reziprozität ist ein subtiler psychologischer Anreiz, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie nicht nur den Loss Leader, sondern auch weitere Artikel erwerben. - Foot-in-the-Door-Technik
Die Loss-Leader-Strategie kann auch als Teil der Foot-in-the-Door-Technik betrachtet werden. Hierbei wird den Kund*innen durch ein kleines, günstiges Angebot (der Loss Leader) ein „Fuß in die Tür“ gesetzt. Sobald sie einmal einen Kauf getätigt hat, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie – unterstützt durch ein positives Kauferlebnis – weitere Produkte oder Dienstleistungen in Betracht ziehen und kaufen.
Risiken und Herausforderungen der Loss-Leader-Strategie
Obwohl die Loss-Leader-Strategie viele Vorteile bietet, birgt sie auch einige Risiken und Herausforderungen, die Unternehmen berücksichtigen müssen:
- Gefahr des „Cherry-Picking“
Ein wesentliches Risiko der Loss-Leader-Strategie ist das sogenannte „Cherry-Picking“. Darunter versteht man das Verhalten von Kund*innen, die gezielt nur die stark reduzierten Produkte kaufen, ohne zusätzlich profitablere Artikel zu erwerben. In solchen Fällen macht das Unternehmen durch das Lockangebot Verluste, ohne diese durch den Verkauf anderer Produkte zu kompensieren. - Imageschaden
Wenn ein Unternehmen zu oft oder ausschließlich auf die Loss-Leader-Strategie setzt, kann dies das Image der Marke schädigen. Kund*innen könnten das Unternehmen nur noch mit niedrigen Preisen assoziieren und die Marke als „Billiganbieter“ wahrnehmen. Dies kann besonders für Premium-Marken problematisch sein, die versuchen, sich über Qualität und Exklusivität zu positionieren. - Rechtliche Aspekte
In einigen Ländern gibt es außerdem rechtliche Einschränkungen für den Einsatz der Loss-Leader-Strategie. In Deutschland etwa darf ein Unternehmen Produkte nicht systematisch unter dem Einstandspreis verkaufen, wenn dies den Wettbewerb unzulässig verzerrt oder als unlauterer Wettbewerb betrachtet wird.
Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass sie sich an die rechtlichen Rahmenbedingungen halten, um Sanktionen zu vermeiden. - Schlechte Margen
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Unternehmen, die auf Loss Leader setzen, ihre Marge verlieren, insbesondere, wenn es ihnen nicht gelingt, den Verkauf von profitableren Produkten (Gain Leader) anzukurbeln. Wenn der Cross-Selling- oder Upselling-Effekt ausbleibt, kann dies zu ernsthaften finanziellen Verlusten führen.
Best Practices für den erfolgreichen Einsatz von Loss Leadern
Um die Loss-Leader-Strategie erfolgreich und gewinnbringend einzusetzen, sollten Sie als Unternehmen einige Best Practices beachten:
- Sorgfältige Produktwahl
Nicht jedes Produkt eignet sich als Loss Leader. Als Unternehmen sollten Sie Produkte auswählen, die eine hohe Nachfrage haben, aber auch das Potenzial bieten, Kund*innen zum Kauf weiterer Produkte anzuregen. Produkte, die regelmäßig erneuert oder ergänzt werden müssen (wie Druckerpatronen oder Rasierklingen), sind oft ideal für diese Strategie. - Cross-Selling und Upselling fördern
Um Verluste durch den Loss Leader auszugleichen, ist es wichtig, dass Ihr Unternehmen (durch professionelle Unterstützung) gezielte Cross-Selling- und Upselling-Strategien entwickeln. Dies kann durch passende Produktempfehlungen, Rabatte auf ergänzende Artikel oder exklusive Angebote für Kund*innen, die den Loss Leader gekauft haben, erreicht werden. - Begrenzung der Angebote
Die Loss-Leader-Strategie sollte gezielt und sparsam eingesetzt werden, um die Marge zu schützen und das Markenimage zu bewahren. Beschränken Sie die Anzahl und die Dauer der Loss-Leader-Angebote und stellen Sie sicher, dass der Verlustführer nicht zu einem permanenten Verlustbringer wird.
Fazit
Die Loss-Leader-Strategie ist ein bewährtes und effektives Marketinginstrument, das, richtig eingesetzt, sowohl die Kundenfrequenz als auch den Umsatz steigern kann. Indem Sie als Unternehmen bewusst Verluste auf einzelne Produkte in Kauf nehmen, können Sie neue Kund*innen gewinnen und zusätzliche Verkäufe profitablerer Artikel erzielen.
Dennoch ist die Strategie nicht ohne Risiken: Übermäßiger Einsatz oder mangelnde Cross-Selling-Möglichkeiten können zu erheblichen finanziellen Verlusten führen. Daher sollten Sie sorgfältig abwägen, welche Produkte sie als Loss Leader einsetzen und sich eingehend zu einer individuell passenden Verkaufs- und Preisstrategie beraten lassen.
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